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Die schwarze Gazette Ausgabe 95 vom 09.05.2004 |
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Extrablatt | ||
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Die zwei Drow | ![]() |
Die schwarze Gazette: Extrablatt Die zwei Drow ------------------------------------- Wer oder was sind die Drow? Geheimnisvolle Kreaturen, welche tief unter dem Lindwurmgebirge ihr Unwesen treiben? Dunkelelfen, die einst von ihren Ahnen verstoßen, nun ein Dasein als wandelnde Geister fristen? Im Volke gelten Drow im allgemeinen als grausam und mordlüstern, viele sehen in ihnen sogar die Vorboten aus dem Schattenreich. Kurz: die Drow erfüllen alle Eigenschaften für Vasallen mit denen sich gerne einer von Horadrim umgibt. Nun scheint es deutlich zu werden, dass nach den Orks nun auch das Volk der Drows zu den Schützlingen des Brudermörders zählt. Vor etwa drei Tagen standen zwei Drow vor der Anklagebank im Ratsgebäude zu Britain. Verhaftet von einer jungen noch unverdorbenen unschuldigen Gardistin. Dieser Missgriff an seinen neuen Lieblingen brachte den Tyrannen ziemlich in die Bredouille und die übereifrige Gardistin lebenslang in die Steinbrüche. Da Mercutio die Sache nun nicht mehr vertuschen konnte, wurde der Hohe Rat angewiesen eine "Sondersitzung" anzusetzen. Die Zuschauer im Ratssaal waren wie immer Handverlesen, damit nur die "gewünschte Wahrheit" dem Volkesohr zugetragen würde. Hinter einem Vorhang, welcher den unheilschwangeren dicken Bauch Mercutios nur spärlich verbergen konnte, gab der Tyrann den Ratsmitgliedern die "richtigen" Anweisungen. Mercutio warf seine beste Marionette ins Spiel: Die hinterhältige und leicht reizbare Jil Tharis! Die Tatsache dass diese naseweise Göre unter Piraten aufgewachsen ist, passt gut ins Bild ihrer jetzigen Funktion als Vorsitzende der Ratsbande. Bakahn, ein alter in Ungnade gefallener Haudegen der Garde, übersetzte die Aussagen der beiden Drow: "Wir sahen Menschlein, schnitten erst Kleider, dann Kehle durch - wie immer! Dann machten neue Kerbe in Messergriff und tranken Blut von Opfer. Plötzlich kamen Dummbart von Gardistin, nix wissen von Abmachung mit kleine König Mercutio hinter Vorhang dort und verhaften Drow." Der abgebrühte Haudrauf der Garde übersetzte eiskalt und ohne mit der Wimper zu zucken Wort für Wort. Jil Tharis war nun in argen Schwierigkeiten. Wie sollte sie es dem Tyrannen recht machen und den geständigen Mördern Gnade gewähren!? Schon wackelte der Vorhang ein wenig. Ein Murmeln dahinter war zu vernehmen und Jil Tharis Gesicht erhellte sich: "Hat das Opfer noch gelebt nachdem ihm die Kehle durchschnitten wurde?" Die Drow nickten. "Etwa 10 Sekunden", übersetzte Bakahn. "Dann war es kein Mord!", jubelte Jil Tharis, "Bestenfalls ein bedauerlicher Unfall mit Todesfolge. Denn das Opfer lebte noch nach diesem – ähm – Handgemenge. Hat das Opfer sich denn gewehrt oder bewegt?" "Menschlein hat gezappelt", bestätigten die Drow. "Dann ist der Fall klar!", freute sich die Vorsitzende, "Das Opfer hat durch ungestüme unglückliche Bewegungen den Hals selbst an der Klinge vorbeigezogen!" Im Namen des Rats entschuldigte sich Jil Tharis bei den Drow für die Unannehmlichkeiten und überreichte als Präsent einen Sack wertvoller Daunenfedern. Zugleich teerte Die Garde extra den Weg bis zur Postkutsche, damit die Stiefel der Dunkelelfen nicht staubig werden würden. Jil Tharis Augen leuchteten glücklich als die Stimme hinter dem Vorhang raunte: "Braves Mädchen, gut gemacht!" Die Drow schritten stolz von dannen, des Ratsgebäude leerte sich, der Vorhang wackelte nicht mehr - zurück blieb ein alter nachdenklicher 2m großer Gardeveteran. Langsam und bedächtig schloss er die großen Flügeltüren hinter sich. Das rascheln eines Schlüsselbundes verhallte, ein sanftes Klicken - Stille. Einen Groschen für seine Gedanken... nieder mit dem Tyrannen gez. Die Untergrundbewegung "Freiheit für Britain" |
09.05.2004 - 16:19 | Kontakt: redaktion@die-schwarze-gazette.de |
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