Balkis
Der Guardian
Ausgabe 68 vom 02.11.2004
 
Serie - Die Gilden
 
Die Goldenen Drachen
 

 
Der Guardian: Serie - Die Gilden

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Die Goldenen Drachen
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Die Gemeinschaft der Wächter zerbrach. Verrat, Neid und Missgunst besiegelten den Untergang. Als Elana el Var ihr Amt niederlegte blieb ihr Stuhl leer. Das Vakuum in der Führungsriege konnte nie wieder gefüllt werden. Die Gilde verfiel dem Chaos. Und während sich ein Teil ihrer Mitglieder der Dunklen Seite zuwandte, gelang es einigen Wenigen aus der Asche des alten Kodex ein neues Feuer zu entfachen. Einen neuen Orden des Lichts zu erschaffen.

Doch wo Licht ist, da ist auch Schatten. Und so muss der junge Orden sich gegen alte und neue Feinde erwehren. Jene, die schon immer ein gieriges Auge auf die Schätze anderer warfen.

In der Gegend um Schattenwinkel, weit im Norden des Eulenrufs auf einer lang gestreckten Landzunge erhebt sich die Festung der Goldenen Drachen. Die Schatzkammern prall gefüllt, trutzig die Waffenkammer und erlesen die Bibliotheken im Innern.

Vor der Feste der prunkvolle Bau des stellvertretenden Gildenführers: Idril Silberklinge. Er leitet die Geschäfte des Ordens solange Ardan Cartessa, der stolze Gildenführer, sich von seinen Wunden erholen muss. Wunden, welche nicht allein vom heroischen Heldenmut beim Kampfe um Vesper empfangen wurden, nein auch durch Verrat und Niedertracht. Letzteres wiegt besonders schwer. Ein ehemaliger Wächter, verfallen der ewigen Verdammnis und dessen unwürdiger Name niemals in den Zeilen dieses Blattes erscheinen wird, blendete ihm ein Auge.

Doch kehren wir zurück aus der Finsternis zum Sitz der Goldenen Drachen. Vor dem Prachtbau des Gildenstellvertreters liegt ein kleines bescheidenes Haus. Idyllisch schmiegt es sich in das Gesamtbild der Landschaft. Hier wohnt Lari, die Schatzmeisterin. Und hier plant sie ein kleines Gasthaus zu errichten, Gäste zu bewirten, den Geschichten der Reisenden zu lauschen und Freibier an Bedürftige auszuschenken.

Später, wenn die Sonne versinkt und die Nacht hereinbricht kann man tief aus den Gewölben der Burg das Hämmern von Turin Fels hören. Der gebürtige Minocer erlernte sein Handwerk bei den Zwergen. Trotz seiner Abneigung gegen das Volk der Winzlinge trug seine Lehre dort gute Früchte. Und wenn er sich nicht gerade mit dem Hammer auf einen Finger haut ist er ein höflicher und hilfsbereiter Geselle mit großem Ansehen im Orden.

Dann gibt es noch Cranus Zertus, den Magier der Gemeinschaft. Seine Laufbahn gleicht der eines typischen Vertreters seiner Zunft. Eines Tages erwachte er und verkündete: "Mutter, ich bin Magier!" Wer könnte da widersprechen? Jedenfalls ist er mit Eifer in seinem Element. So lässt er es sich auch nicht nehmen, die regelmäßigen Gildensitzungen mit dem herbeizaubern eines Hasen aus einem leeren Helm zu eröffnen.

Beleuchten wir nun die holde Weiblichkeit des Ordens etwas näher. Nun, die meisten weiblichen Mitglieder, mit Ausnahme der Schatzmeisterin, erledigen die niederen Aufgaben in der Burg. Putzen, kochen und die Herrenwelt zu erfreuen. Halt, eine Frau hat noch eine Sonderstellung: Jana, die Heilerin. Sie ist immer da wenn es gilt auf die Wunden der tapferen Jungs zu pusten, Händchen zu halten, Tränen abzuwischen und Diäten zu verordnen wenn mal wieder zu viel gevöllert wurde.

Doch nun ist es an der Zeit die Stätte des Lichts wieder zu verlassen, unsere Besuchszeit neigt sich dem Ende und Yell, der Pförtner, geleitet uns hinaus. Sorgsam schließt er Tür um Tür. Die Burg erstrahlt noch einmal im letzten Abendrot. Ein wehmütiger Blick zurück: Mein Besuch bei den Goldenen Drachen ist beendet...

Lang lebe König und Königin

gez. Dem Hause Horadrim ergebenste
Verlegerin des Guaridan


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02.11.2004 - 01:37Kontakt: redaktion@der-guardian.de
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