![]() |
Der Guardian Ausgabe 73 vom 14.09.2008 |
![]() |
Aushang | ||
![]() |
Der Wüterich | ![]() |
Der Guardian: Aushang Der Wüterich ------------------------------------- Outside Wind, die Stadt in der die Götter Urlaub machen. Outside Wind, friedliches Städtchen, voll des Glücks, der Muse und Harmonie. Hier leben deine Frauen, welche den Elfen gleich, leichtfüßig und voller Anmut über deine beblümten Wege schweben. Ach Outside Wind, von zarter Hand regiert, ein Kleinod unter der Sonne, nur deine holde Weiblichkeit überstrahlt noch dein Antlitz. Ja werte Leserinnen und Leser, hier leben die schönsten aller Frauen. Und, hier haben selbige auch das Sagen. Dieser Umstand wurmt, wie könnte es anders sein, insbesondere das männliche Geschlecht. Eine Handvoll besonders lästiger Exemplare jenes bedauerlichen Irrtums der Natur - genannt Männer - fiel gestern liebestoll - in die Stadt ein. Der triebgesteuerte brünftige Mob männlicher Peinlichkeit raubte ein junges Mädchen, verwüstete die Anwesen und belästigte friedliche Bürger. Doch erzählen wir der Reihen nach. Es begab sich zunächst in Vesper... "Auf Thordin, alter Halunke und Meuchelmörder, komm fang mir eine Frau, mir pressierts! Ich Skelfir habe gesprochen." Der Angesprochene unterbrach seine Verhandlungen über einen Mordauftrag und wandte sich seinem Herrn und Gebieter zu. "Schon wieder Herr? Ihr habt in einer Woche mehr Frauen als ein Zwergenstamm Bierfässer im Keller. Könnt ihr Euch nicht mal entscheiden? Gut, ich schieß Euch noch eine aber dann ist's genug ja? Wie wer's mit der hübschen blauhaarigen Kleinen da drüben?" Das arme zierliche Mädchen, nennen wir sie Lari Katan, wußte nicht wie ihr geschah als sie der Pfeil ins Bein traf. Aber diesmal hatten sich die beiden männlichen Maden bös geschnitten. Das Mädel führt eine geschickte Klinge. und so, ein paar Degenstreiche und einer schallenden Ohrfeige später, schmeckten beide den Straßendreck der staubigen Gassen Vespers. "Boa eh, Alder die steht auf mich. Haste das gesehen Thordin mein Bübchen? So war ich Skefir heiße, die Braut hol ich mir. Zu hilf, Barak, altes behaartes tierisches Monster, auf Melfas, alter Strauchdieb, mir nach, sie nimmt den Weg nach Outside Wind." "Zu der Stadt des Weibsvolks? Herr bedenkt, das gibt Ärger. Könnt ihr Euch für heute Nacht nicht eine Andere nehmen? Etwas Euerem Intellekt angemessenes wie jene Strohpuppe im Trainingshaus..." "Schweig Thordin, das verstehst du Jungspund noch nicht. Ich Kefir, bin ein Mann! Ich denke nicht, ich folge meinem Instinkt! Intellekt, ha!" Und so zog das Unheil in Gestalt vierer mordlüstener Buben gen Outside Wind auf der Jagd nach einem unschuldigen Mädel... Der Überfall auf Outside Wind Im Licht der untergehenden Sonne erreichten sie Outside Wind. Und das Lichtspiel der Sonnenstrahlen entlarvte sie als das was sie waren: Zwerge mit langen Schatten. Barak, das Fellknäuel auf zwei Beinen. Seinem Herrn treu ergeben, bereit jederzeit zu morden. Ein Pfiff genügt... Melfas, ein Strauchdieb wie er im Buche steht. Wer ihm die Hand gibt, sollte seine Finger zählen. Thordin, das Nesthäkchen der Truppe. Jung unerfahren, hitzköpfig. Der geborene Sündenbock. Und zuletzt der Anführer der Bande, dessen Name irgendwie nach Käse klingt oder war es Jogurt? Hier mag der geneigte Leser noch schmunzeln, doch wenige Augenblicke später zieht sich eine blutige Spur durch Outside Wind. Nur kurz wird das plündernde Quartett gestoppt, als sich einer der letzten verbliebenen männlichen Helden, Aleen Dus, der Bande entgegen wirft. Doch dann sinkt auch er, vom Pfeilhagel durchbohrt, getroffen zu Boden. Fliehende Frauen fallen ins Gras, ihr Rücken von Projektilen übersät. Kinder weinen, ein alter Seebär rettet sich knapp mit einem Sprung über die Hecke... Dann, zwischen Rosen und Lavendel - ihrer letzten Zuflucht - steht Lari Katan. Sie wehrt sich nicht, um den wenigen noch lebenden Freunden die Flucht zu ermöglichen. Sie schleifen sie qualvoll zum Zwielichten Hafen, fesseln und werfen sie in eine Erdhöhle, laut brüstend ob ihres barbarischen Raubzugs. Und während die Bande zecht und ihren blutigen Sieg bei Bier und Wein feiert, gelingt einer beherzten Maid die rettende Flucht: Lari Katan, letzte Überlebende des Outside Wind Massakers. An den Galgen mit der Viererbande! In den Kerker mit ihren Helfershelfern! gez. Dem Hause Horadrim ergebenste Verlegerin des Guardian Impressum: www.der-guardian.de/archiv_guardian.html |
14.09.2008 - 04:18 | Kontakt: redaktion@der-guardian.de |
Startseite | Archiv/Guardian | Archiv/Gazette | Gästebuch | Vergessene Welt |